Die Kurzwellenbänder im Amateurfunkdienst
160m Band
Das Band ist nur in den Nachtstunden für größere Entfernungen verwendbar. Daher nennt man das Band auch das Nachteulenband. Die Ausbreitungsbedingungen sind ähnlich denen der Mittelwelle. Die LUF (Lowest Usable Frequency / niedrigste benutzbare Frequenz) liegt nur in den Wintermonaten des Sonnenfleckenminimums unterhalb des Bandes. Tagsüber herrscht eine große Dämpfung in der
D-Schicht, so daß nur kurze Entfernungen über die Bodenwellenausbreitung überbrückt werden können. Im Winter ist das Band sehr ruhig, im Sommer sind dagegen starke atmosphärische Störungen zu erwarten. Dieses Band eignet sich für Weitverbindungen (DX) nur in den Winternächten. Es gibt keine tote Zone.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
1810–1838 kHz 200 Hz CW, Aktivitätszentrum QRP 1836 kHz
1838–1840 kHz 500 Hz Schmalband
1840–1843 kHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Digimode
1843–2000 kHz 2700 Hz alle Betriebsarten
80m Band
Die D-Schicht absorbiert tagsüber sehr stark die Funkwellen. Tagsüber können nur kurze Entfernungen überbrückt werden. Nachts dagegen kann man mehr als 1000 km überbrücken. Wie auch im 160m Band treten im Sommer sehr starke atmosphärische Störungen auf. In der Winterzeit während des Sonnenfleckenminimums kann man interkontinentalen Funkverkehr durchführen. Die tote Zone dabei liegt bei etwa 1000 km, dadurch stören Stationen in Europa nur innerhalb der Reichweite der Bodenwelle den Weitverkehr. Besonders in der Morgendämmerung kann man entlang der Dämmerungszone sogenanntes „Gray Line DX“ durchführen. Hier sind während der Dämmerungsstunden entlang der Hell- Dunkelgrenze Weitverkehrsverbindungen möglich.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
3,500–3,510 MHz 200 Hz CW, bevorzugt interkontinental
3,510–3,560 MHz 200 Hz CW, bevorzugter CW-Contestbereich, Aktivitätszentrum 3555 kHz
3,560–3,570 MHz 200 Hz CW, niedrige Sendeleistung (bis 5 Watt), contestfreier Bereich, Aktivitätszentrum 3560 kHz
3,570–3,580 MHz 200 Hz Schmalband, Digimode
3,580–3,590 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode
3,590–3,600 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode, automatische digitale Stationen
3,600–3,620 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Digimode, automatische digitale Stationen
3,620–3,650 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, bevorzugt Contest SSB, Aktivitätszentrum für digitale Sprachübertragung auf 3630 kHz
3,650–3,700 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Aktivitätszentrum für Funk mit wenig Leistung (QRP) in SSB auf 3690 kHz
3,700–3,775 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, bevorzugt Contest SSB, Aktivitätszentrum für Bildübertragung auf 3735 kHz, Aktivitätszentrum für Notfunk auf 3760 kHz
3,775–3,800 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, bevorzugt Contest SSB, vorrangig für Interkontinentalverbindungen
60m Band
Üblicherweise werden Amateurbänder international durch die VO Funk zugewiesen. Beim 60-Meter-Band erfolgt die Freigabe versuchsweise und national noch sehr unterschiedlich, gestützt auf eine Empfehlung der Internationalen Fernmeldeunion. Die World Radio Conference 2015 hat entsprechend einer Empfehlung der WRC-12 einer globalen Zuweisung des 60-Meter-Bandes zugestimmt. Der für den Amateurfunkdienst zugewiesene Bereich soll zwischen 5351,5 und 5366,5 kHz liegen, bei einer quivalenten isotropen Strahlungsleistung von bis zu 15 Watt EIRP.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
5,3515–5,3540 MHz 200 Hz CW, Schmalband – Digimode.
5,354–5,366 MHz 2700 Hz Alle Betriebsarten, USB empfohlen für Phonie
5,366–5,3665 MHz 20 Hz Schwache Signale Digimodes – Schmalband
Um in der schmalen Allokation des 60-Meter-Bands die Maximalzahl von vier gleichzeitigen SSB-Verbindungen in Phonie zu ermöglichen,
wird empfohlen, die Frequenzen 5354, 5357, 5360 und 5363 kHz in USB zu verwenden.
40m Band
Auch hier wirkt sich tagsüber die Dämpfung der D-Schicht noch erheblich aus. Die tote Zone am Tag beträgt etwa 100 km, die normalen Tagsreichweiten liegen um die 1000km bis 2000km. Während des Sonnenfleckenminimuns sind auch Interkontinentalverbindungen möglich. Allerdings sind starke Störungen durch andere Europäische Stationen möglich, da die tote Zone relativ klein ist. Nachts und besonders in der Winterzeit vergrößert sich die Sprungdistanz. Die maximale Sprungentfernung ist etwa gegen Mitternacht erreicht. Wenn der Ausbreitungpfad entlang der Nachtseite ohne die D-Schicht entlang führt, werden die größten Reichweiten erzielt. Die Störungen durch die Atmosphäre sind geringer als im 80m Band, jedoch speziell im Sommer noch sehr stark.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
7,000–7,040 MHz 200 Hz CW, Aktivitätszentrum QRP 7030 kHz
7,040–7,047 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode
7,047–7,050 MHz 500 Hz Digimode, automatisch arbeitende Stationen
7,050–7,060 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Digimode
7,060–7,100 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten
7,100–7,200 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Aktivitätszentrum Bildübertragung 7,165 MHz
30m Band
Während geringer Sonnenaktivität ist das 30m Band eine gute DX Alternative. In Deutschland sind im 30m Band allerdings nur CW (Morsetelegrafie) und digitale Betriebsarten erlaubt. Sprechfunkverkehr ist hier nicht zugelassen. Weitverkehrsverbindungen sind zu allen Tages und Jahreszeiten möglich. Im 30m Band ist die D-Schicht Dämpfung nur noch gering.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
10,100–10,130 MHz 200 Hz CW, Aktivitätszentrum QRP 10116 kHz
10,130–10,150 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode
20m Band
Das 20m Band ist fast ganztägig für Weitverkehrsverbindungen brauchbar. Während des Sonnenfleckenminimums ist allerdings nur tagsüber Betrieb möglich. Die Störungen durch die Atmosphäre sind recht gering. Bei geringer Sonnenaktivität ist die Sprungsdistanz in etwa 1000km. Im Sonnenfleckenmaximum geht die Sprungdistanz auf etwa 400km und weniger zurück. Zeitweise ist während der Sommermonate gar keine tote Zone mehr vorhanden. Nachts ist die tote Zone maximal 4000km. Ideal ist es, wenn ein Teil des Ausbreitungspfades über die Nachtseite der Erde verläuft. Verbindungen innerhalb Europa ist nur bei Sonnenfleckenminimum bedingt brauchbar.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
14,000–14,060 MHz 200 Hz CW, bevorzugter CW-Contestbereich, Aktivitätszentrum QRS 14055 kHz
14,060–14,070 MHz 200 Hz CW, bevorzugter CW-Contestbereich, Aktivitätszentrum QRP 14060 kHz
14,070–14,089 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode, PSK31
14,089–14,099 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode, automatische digitale Stationen
14,099–14,101 MHz – Internationales Baken-Projekt, kein Sendebetrieb
14,101–14,112 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Digimode, automatische digitale Stationen
14,112–14,125 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten
14,125–14,300 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, bevorzugter SSB-Contestbereich, Aktivitätszentrum SSB QRP 14285 kHz
14,300–14,350 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Aktivitätszentrum „Weltweiter Notfunk“ 14300 kHz
17m Band
Hier sind Störungen durch die Atmosphäre sehr selten. Interkontinentalverbindungen bestehen tagsüber regelmäßig. Das 17m Band ist dem 15m Band sehr ähnlich in den Eigenschaften. Während des Sonnenfleckenminimums ist das Band nur tagsüber nutzbar. Es tritt immer eine tote Zone auf. Während des Sonnenfleckenmaximums ist das Band durchgehend „offen“.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
18,068–18,095 MHz 200 Hz CW, Aktivitätszentrum QRP 18086 kHz
18,095–18,105 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode
18,105–18,109 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode, automatisch arbeitende Stationen
18,109–18,111 MHz – internationales Bakenprojekt, kein Sendebetrieb
18,111–18,120 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Digimode, automatisch arbeitende Stationen
18,120–18,168 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Aktivitätszentrum „Weltweiter Notfunk“ 18160 kHz
15m Band
Die Bänder ab dem 15m Band „aufwärts“ sind sehr stark vom Zyklus der Sonne abhängig. Während des Sonnenfleckenmaximums ist das Band so gut wie durchgehend „offen“. Wegen der geringen Dämpfung ergeben kleine Strahlungsleistungen sehr große Entfernungen. Störungen durch die Atmosphäre treten im 15m Band nicht auf. Während des Sonnenfleckenminimums kann man Weitverkehrsverbindungen nur bestenfalls tagsüber kurzzeitig durchführen. Nachts sind gar keine Weitverkehrsverbindungen möglich. Im Winter ist das Band so gut wie nicht brauchbar. Gelegentlich tritt „Sporadic E“ auf, also Reflexionen an den sporadischen E-Schichten. Diese Reflexionen ermöglichen dann Verbindungen bis etwa 2000km.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
21,000–21,070 MHz 200 Hz CW, Aktivitätszentrum QRS 21,055 MHz, Aktivitätszentrum QRP 21,060 MHz
21,070–21,090 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode
21,090–21,110 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode, automatisch arbeitende Stationen
21,110–21,120 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten (kein SSB), automatisch arbeitende Stationen
21,120–21,149 MHz 500 Hz Schmalband
21,149–21,151 MHz – internationales Baken-Projekt, kein Sendebetrieb
21,151–21,450 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Aktivitätszentrum SSB QRP 21,285 MHz, Aktivitätszentrum „Weltweiter Notfunk“ 21,360 MHz
12m Band
Wie beim 15m Band spielt der Zyklus der Sonne hier auch eine sehr große Rolle. Jederzeit sind allerdings „Sporadic E“ Verbindungen möglich. Während des Sonnenfleckenmaximums sind Weitverkehrsverbindungen zu allen Kontinenten möglich. Auch in den frühen Abendstunden gelingen hier noch weite Verbindungen. Bei abnehmender Sonnenaktivität sind weite Verbindungen nur noch in den frühen Nachmittagsstunden möglich. Im Sonnenfleckenminimum sind gar keine Interkontinentalverbindungen mehr möglich.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
24,890–24,915 MHz 200 Hz CW, Aktivitätszentrum QRP 24906 kHz
24,915–24,925 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode
24,925–24,929 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode, automatisch arbeitende Stationen
24,929–24,931 MHz – Internationales Baken-Projekt, kein Sendebetrieb
24,931–24,940 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Digimode, automatisch arbeitende Stationen
24,940–24,990 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten
10m Band
Hier sind nur während des Sonnenfleckenmaximums Weitverkehrsverbindungen möglich. Die Abhängigkeit vom Zyklus der Sonne ist extrem. Während des Maximums sind allerdings auch mit kleinen Sendeleistungen Weiterverkehrsverbindungen möglich. Die tote Zone ist etwa 4000km. Im Gegensatz zum 20m Band muss der Ausbreitungspfad jedoch über die Tagseite der Erde verlaufen. In den Abendstunden ist das Band bei maximaler Sonnenaktivität auch noch nutzbar. Während des Sonnenfleckenminimums ist das Band für Weitverkehrsverbindungen nicht zu gebrauchen. Hier sind nur kurzzeitige Verbindungsmöglichkeiten durch sporadische Reflexionen an der E-Schicht (Sproadic E) über mittlere Entfernungen möglich.
Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
28,000–28,070 MHz 200 Hz CW, Aktivitätszentrum QRS 28,055 MHz, Aktivitätszentrum QRP 28,060 MHz
28,070–28,120 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode
28,120–28,150 MHz 500 Hz Schmalband, Digimode, automatische digitale Stationen
28,150–28,190 MHz 500 Hz Schmalband
28,190–28,199 MHz – internationales Baken-Projekt, regionale Baken, kein Sendebetrieb
28,199–28,201 MHz – internationales Baken-Projekt, weltweite Baken, kein Sendebetrieb
28,201–28,225 MHz – internationales Baken-Projekt, kein Sendebetrieb
28,225–28,300 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Baken
28,300–28,320 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Digimode, automatische digitale Stationen
28,320–29,000 MHz 2700 Hz alle Betriebsarten, Aktivitätszentrum SSB (USB) QRP 28,360 MHz
29,000–29,100 MHz 6000 Hz alle Betriebsarten
29,100–29,200 MHz 6000 Hz alle Betriebsarten, Digimode, FM-Simplex
29,200–29,300 MHz 6000 Hz alle Betriebsarten, Digimode, automatische digitale Stationen
29,300–29,510 MHz 6000 Hz Satelliten-Downlink
29,510–29,520 MHz – Schutzkanal
29,520–29,590 MHz 6000 Hz Schmalband-FM-Relais, Eingang (RH1-RH8)
29,600 MHz 6000 Hz Schmalband-FM-Anruffrequenz
29,610 MHz 6000 Hz Schmalband-FM-Simplex, Repeater (in/out)
29,620–29,690 MHz 6000 Hz alle Betriebsarten, Schmalband-FM-Relais, Ausgang (RH1-RH8)
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